Ja das war schon etwas anderes hier, als wir es noch von der ersten Unterkunft gewohnt waren. Das Dive Center ist in balinesischen Händen, was man den gemütlichen Bungalows auch ansieht die deutlich schöner eingerichtet sind als hier üblich. Die 200.000 Rupien (13€) pro Person für Unterkunft und Vollverpflegung lagen zwar eigentlich über unserem Budget, aber alles war so schön dort, das Essen so lecker, dass wir letztendlich doch eine ganze Woche geblieben sind. Die Fähre nach Norden fährt nur 2 mal die Woche, also hatten wir ja kaum eine andere Wahl. 😉 Währenddessen haben wir wunderbare Leute kennengelernt und müssen zugeben, einfach mal Urlaub gemacht zu haben. Ja, wir wissen wie unverschämt sich das vermutlich von außen anhören mag, aber obwohl man ja über Monate in fremden Ländern unterwegs ist, fühlt sich das oft nicht wie Urlaub, sondern eher wie Arbeit an. Egal, im angrenzenden Tauchcenter waren wir natürlich auch tauchen und haben zunächst das New Reef mit einem prachtvollen Unterwasser Korallengarten erkundet. Allerdings begeistere ich mich mehr für die Großfische und war daher froh, noch einen Bumphead Parrotfish aus unmittelbarer Nähre betrachten zu können. Diese bis zu 1,30 m großen Wesen schauen immer etwas dümmlich und nutzen ihre Zähne und große Stirnplatte um die Korallen zu bearbeiten. Normalerweise sind sie relativ scheu, dieses Exemplar jedoch ließ sich aus einem Meter Entfernung beim Korallen fressen beobachten – wenn sie in die Korallen beißen hört man das auch noch in weiter Entfernung. Die Tauchgänge bei der UnaUna Vulkaninsel waren allerdings von einem ganz anderem Niveau und haben uns komplett umgeworfen. Während wir durch die riesigen und bunten Fischschwärme geschwommen sind wussten die Augen gar nicht worauf sie sich konzentrieren sollten, so eine Vielfalt war geboten. Zum Glück hatte ich die Kamera dabei, so dass wir uns die Fische anschließend mit etwas mehr Ruhe anschauen können. Auch eine Schildkröte konnten wir aus der Nähe beobachten. Als wir kamen chillte sie noch gemütlich auf einem Korallenvorsprung, jedoch wurden ihr die paar Taucher schnell zu viel, so dass sie die Flucht ergriff, und dabei direkt über meinen Kopf schwamm. Schildkröten beim Schwimmen zu beobachten ist jedes Mal aufs Neue ein majestätisches Schauspiel, einfach erstaunlich dass sie trotz ihrer eher runden und voluminösen Form so schnell dahingleiten können. Beim zweiten UnaUna Tauchgang konnten wir einen riesigen Schwarm von tausenden Barracudas aus der Nähe beobachten, der uns anschließend sogar umkreiste. Ein weiterer Tauchgang ging zum Wrack eines im 2. Weltkrieg abgestürzten B42 Bomber Flugzeugs. Das Flugzeug liegt umgeben von Mangrovenwäldern auf ca. 20 Meter Tiefe und ist sehr gut erhalten, da der Rumpf aus Aluminium bestand. Auf der Rückkehr von einem Einsatzflug fiel ein Triebwerk des Propellerflugzeugs aus. Die Piloten haben nach Berechnungen feststellen müssen, dass der Treibstoff mit den 3 verbleibenden Rotoren nicht ausreichen würde um bis in die Basis zurückzukehren, und mussten sich für die Notwasserung entscheiden. Der Propeller, der zum Zeitpunkt des Einschlages abgeschaltet war, ist der einzige bis heute erhaltene, die anderen Rotorblätter hat es beim Aufprall aufs Wasser zerrissen.
Auf Karidiri haben wir natürlich viel geschnorchelt, auch vor einer kleinen, mittlerweile unbewohnten Insel die wir per Kajak erreicht haben. Wir hatten Glück, denn an diesem Tag war das Meer sehr ruhig und die Strömungen ließen eine Überfahrt zu. Verlassene Hütten und Bungalows kündeten dort von einer besseren Vergangenheit als einfaches Resort, ein Steg ragte ebenfalls verfallen und marode ins Meer. Nach der schweißtreibenden Überfahrt erkundeten wir zunächst einmal das Island und konnten uns gar mit selbstgepflückten jungen Kokosnüssen erfrischen – einfach lecker – obwohl wir diese nicht so elegant und flink wie so mancher Indonesier vom Baum holten. Das Klettern auf die 15+ Meter hohen Palmen war uns dann doch etwas zu riskant und schmerzhaft für die Füße, aber wir wussten uns, zugegebenermaßen etwas ungelenk, mit einer langen Bambusstange, roher Gewalt und viel Geduld zu helfen. Einen weiteren Ausflug zu einem Salzwasser See voller nicht brennender Quallen haben wir gemacht, in dem man mal die Quallen ganz aus der Nähe betrachten und sogar vorsichtig anfassen kann. Aufgrund des Mangels an Feinden haben sich die Tiere rasant vermehrt und ihre Tentakel abgestoßen. Es schwammen so viele herum, dass man aufpassen musste die kleinen Dinger nicht mit den Beinschlägen zu verletzen – und das was ich zunächst für Schmutz im Wasser hielt waren abertausende winzige nur millimetergroße Exemplare. An das Gefühl beim Schwimmen ständig irgendwo berührt zu werden muss man sich auch erst einmal gewöhnen, aber es war eine tolle Erfahrung.
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