Das war mal nen super Tag. Fike, unsere holländische Bekanntschaft, ist bei Rio mitgefahren und Amaia und ich haben uns einen Roller geliehen. Tja, und dann ab ins Straßenchaos – links zu fahren ist ja schon ungewohnt genug, aber hier ist wirklich ganz schön was los auf der Straße… (Weiterlesen)
Motorradtour in der Umgebung von Bukittinggi
Das war mal nen super Tag. Fike, unsere holländische Bekanntschaft, ist bei Rio mitgefahren und Amaia und ich haben uns einen Roller geliehen. Tja, und dann ab ins Straßenchaos – links zu fahren ist ja schon ungewohnt genug, aber hier ist wirklich ganz schön was los auf der Straße.
Mit viel Respekt gings auf dem Roller hoch in die Berge, wo Rio uns einfache traditionelle Holzhäuser und Grundstücke gezeigt hat, die so in der Stadt nicht mehr existieren. Bei der Aktion hat er leider seinen Motorradschlüssel irgendwo im Gebüsch verloren, so dass ich ihm meinen Roller leihen musste um einen Ersatzschlüssel zu organisieren. Aber letztendlich war das ein Riesen Glück, denn an der Straße wo wir warteten lebte eine (Groß)Familie die uns in ihre spärliche Behausung einlud in der sie auch ein paar Kleinigkeiten verkaufte. Englisch sprachen sie gar nicht, aber wir kamen einigermaßen mit lächeln und den 10 Worten indonesisch die wir mittlerweile können. Das Übersetzungsprogramm auf dem Handy hat dann auch noch geholfen. Die Familie war unfassbar freundlich und offen, wie alle hier in Indonesien. Man muss sich echt bemühen, die typisch deutsche Skepsis zu ignorieren, damit man nicht ständig hinter jeder freundlichen Annäherung ein Verkaufsinteresse oder etwas ähnliches vermutet. Das ist eh total seltsam, man läuft über die Straße und abundzu bekommt man sogar aus vorbeifahrenden Autos ein “Hello Mister” nachgerufen – offensichtlich ohne jede Chance zu antworten weil das Auto dann schon aus Rufreichweite ist. DIese Freundlichkeit ist echt gewöhnungsbedürftig, aber wir hatten mittlerweile schon so viele tolle Gespräche mit komplett Fremden, sei es der Straßenhändler, Passanten, Kellern oder auch zum Beispiel ein Schuhverkäufer (ein Physikstudent aus Padang). Alle freuen sich englisch zu sprechen oder fangen einfach nur an zu kichern (vor allem die jüngeren Mädels) wenn Sie uns sehen – auch etwas was wir noch nicht so ganz verstehen, aber wir sehen wohl auch schon verdammt seltsam aus. Huch ich schweife ab 😉
Danach hat uns Rio noch den ehemaligen Wohnsitz der Königsfamilie gezeigt, lustigerweise hängen dort überall deutsche Flaggen – die Farben West-Sumatras… Weiter gings auf dem Roller über Schleichwege, also Fike fast von einer auf der Straße liegenden Schlange gebissen wurde. Rio ist noch ausgewichen aber das Viech, wir waren nur ein paar Meter hinter ihnen, ist richtig hochgesprungen und hat versucht ihr ins Bein zu beißen. Ich konnte auch gerade noch so ausweichen, so dass es bei uns nicht mehr so knapp war, aber ganz schön gefaucht hat sie dennoch. Aber Rio hat uns beruhigt, er meinte die sei nicht gefährlich. Man stirbt nicht, wenn man innerhalb von 3-4 Stunden im Krankenhaus das Gegengift bekommt. Das war beruhigend. Kurz danach sind wir auf einmal auf einige stehende Motorräder aufgefahren, wo vielleicht so 15 Typen alle mit Gewehr in der Hand warteten. Aber sie wollten zum Glück nichts von uns, sondern waren anscheinend auf Affenjagd, vermutliche hatten ein paar Affen in ihrem Dorf gewütet. Das Ziel dieses Abschnitts hat sich aber auch gelohnt, ein ganz altes Clanhaus der Einheimischen Bevölkerung. Leider nicht mehr bewohnt und eher für Hochzeiten genutzt, aber trotzdem total beeindruckend. Weiter gings zum Danau Singkarak, dem nächsten wunderschönen Vulkankratersee. Die Landschaft hier haut einen echt um. Auf dem Rückweg haben wir gefühlt auch einfach so an einer belebten Zubringer-Straße angehalten, wo es aber super leckere Kokospfannkuchen gab. Die werden zwischen 2 Töpfen gebacken, den einen heizen sie mit Feuer von unten und der obere wird mit ein paar brennende Holzscheiten gefüllt. Ab dann gings wieder zurück in den absoluten Trubel der Straßen Bukittinggis, wenn man aber erst einmal die Überholregeln hier begriffen hat, dann macht es total Spaß mit dem Roller durch den Verkehr zu schwimmen und all die Dinge zu tun, für die man in Deutschland schon längst seinen Lappen hätte abgeben müssen.
Alles in allem hatten wir einen atemberaubenden Tag, und man hat einfach so vieles gesehen, dass man das alles erstmal verdauen muss. Ein großartiges Land. Viel Spaß mit den Fotos Wenn weitere Infos zu den Fotos sehen wollt, klickt im folgenden Flickr Fenster zunächst auf Vollbild (rechts unten) und dann auf Optionen und wählt “Beschreibungen immer anzeigen”…